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Chryseldis

Weiß auf Weiß, Farbe in Glas, starke Konstraste, leuchtende Töne, kleine Formate, riesige Scheiben – kurzum: ein einmaliges Werk, aber nicht immer einfach zu fotografieren. Umso mehr Ehre war es mir, das vielseitige Werk dieser Tiroler Künstlerin fotografisch zu dokumentieren.

Zwei Jahre nach ihrem Tod erschien 2019 die erste umfassende Monographie von Chryseldis Hofer-Mitterer im Tyrolia Verlag. Ich durfte mit einem Großteil der Fotos dazu beitragen. Steindrucke, Glasfenster, Malereien, vor allem auf Papier, in kräftigen Farben und in Chryseldis‘ unverwechselbarer Bildsprache haben immer wieder von Neuem großen Eindruck auf mich gemacht, den ich mit meinen Fotos an die Betrachter der Monographie weiterzugeben hoffe.

Schöne Erfahrungen waren auch die Zusammenarbeit mit der Tyrolia und den Herausgebern Günther Dankl und Elio Krivdić und die Begegnungen mit den BesitzerInnen und BehüterInnen der empfindlichen Originale. Einige Reisen führten mich ins Tiroler Oberland, aus dem Chryseldis stammt. Wenn sie auch später in Innsbruck und Hall lebte, blieb das Oberland, seine Orte und Täler, in Chryseldis‘ Werk immer präsent. Die Eindrücke ihrer Kindheit und Jugend und die lebenslang starke Bindung zur Tiroler Bergwelt wurden zu Motiven ihrer Kunst. So beispielsweise die letzten Schneeflecken auf den Bergen – sie tauchen in ihrem Werk immer wieder auf. Meine fotografische Abneigung gegen ebendiese vermeintlich störenden Flecken musste ich im Verlauf dieses Auftrages überdenken und ablegen. Diese letzten Schneeflecken haben mir als wiederkehrendes Motiv von Chryseldis‘ Kunst ihre Schönheit offenbart.

Chryseldis, 1966