Am Balkon des Goldenen Dachls
Als Fotograf habe ich oft das Glück, Orte zu besuchen, die nicht immer so leicht zugänglich sind. Auf den Balkon des Goldenen Dachls dürfen inzwischen keine BesucherInnen mehr, einen der Gründe dafür sieht man auf den Detailfotos leider nur allzu gut. Umso wichtiger war es dem Museum Goldenes Dachl, die Fresken möglichst genau zu dokumentieren. Seit dieser Aufnahme gehe ich mit anderen Augen durch die Innsbrucker Altstadt. Wenn es der Lichteinfall erlaubt, ist die Freude, eines der Gesichter auch von unten zu sehen immer besonders groß. Ansonsten lohnt sich ein Besuch im Museum natürlich immer. Durch geschickt aufgestellte Spiegel können die Interessen der BesucherInnen und des Denkmalschutzes wunderbar zusammengebracht werden.
Die Wand von ca. 3×4 Metern aus einer Entfernung von einem knappen Meter unverzerrt zu fotografieren, war wohl -neben den wechselnden Beleuchtungsverhältnissen- die größte Herausforderung. Mit einer Kombination aus verschiedenen Panorama-Fotos ist aber eine maßstabsgetreue Abbildung der Wandmalereien gelungen. Dass diese Technik nur für zweidimensionale Objekte funktioniert, lässt sich schön an der unnatürlichen Verzerrung der kleinen Figuren am Beginn der Spitzbögen beobachten.
Nachfolgende Details sind alle dem Foto der Gesamtansicht entnommen. Wer die dargestellten Personen auf dem Balkon des Goldenen Dachls tatsächlich waren, ist eines der vielen Rätsel, die Innsbrucks Wahrzeichen nach wie vor aufgibt – egal wie oft es schon fotografiert wurde. Einen kurzen kunsthistorischen Überblick gibt es im tollen Blog Innsbruck erinnert sich.