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Monographie Artur Nikodem

Ölgemälde Artur Nikodem
Ölgemälde mit Birken von Artur Nikodem
Ölgemälde mit Birken von Artur Nikodem
Ölgemälde mit Birken von Artur Nikodem

Birken mochte ich schon immer gerne. Seit der Arbeit für die 2017 im Tyrolia Verlag erschienene Monographie zu Artur Nikodem mag ich sie noch ein wenig mehr. Der umfangreiche, von Günther Dank und Elio Krivdić herausgegebene Band bietet natürlich einen viel größeren Überblick über Nikodems Werk als meine Birkenliebhaberei. „Bäume schön wie Menschen, Menschen schön wie Blumen“, ließe sich mein Eindruck von Nikodems Werk zusammenfassen.

So war es auch interessant und lehrreich, die vielfältigen und ausdrucksstarken Portraits zu fotografieren. Schließlich beschäftige ich mich als Fotograf auch mit Portraits. Es ist nicht bei jedem Maler so, dass mir praktisch jedes Bild seines Werkes gefällt und etwas sagt. Aber zu Nikodems Werken habe ich einen direkten Zugang, sozusagen auf den ersten „Klick“. Und so war die Arbeit an diesem herrlichen Buch – zusammen mit den Fotografien für das Chryseldis-Buch und das Wilfried-Kirschl-Werkverzeichnis eine besonders angenehme.

Beleuchtungstechnisch waren die Aufnahmen nicht immer ganz einfach: Teils starke Kontraste, kräftige Farben und oft glänzender Firnis haben das Fotografieren zu einer gewissen Herausforderung gemacht. Urteilen Sie selbst über das Ergebnis und sehen Sie hier noch – meine persönliche – Auswahl von besonders faszinierenden Ölgemälden Nikodems, oder genießen Sie Artur Nikodems Kunst in der Monographie.

Chryseldis

Chryseldis, Selbstportrait

Weiß auf Weiß, Farbe in Glas, starke Konstraste, leuchtende Töne, kleine Formate, riesige Scheiben – kurzum: ein einmaliges Werk, aber nicht immer einfach zu fotografieren. Umso mehr Ehre war es mir, das vielseitige Werk dieser Tiroler Künstlerin fotografisch zu dokumentieren.

Zwei Jahre nach ihrem Tod erschien 2019 die erste umfassende Monographie von Chryseldis Hofer-Mitterer im Tyrolia Verlag. Ich durfte mit einem Großteil der Fotos dazu beitragen. Steindrucke, Glasfenster, Malereien, vor allem auf Papier, in kräftigen Farben und in Chryseldis‘ unverwechselbarer Bildsprache haben immer wieder von Neuem großen Eindruck auf mich gemacht, den ich mit meinen Fotos an die Betrachter der Monographie weiterzugeben hoffe.

Schöne Erfahrungen waren auch die Zusammenarbeit mit der Tyrolia und den Herausgebern Günther Dankl und Elio Krivdić und die Begegnungen mit den BesitzerInnen und BehüterInnen der empfindlichen Originale. Einige Reisen führten mich ins Tiroler Oberland, aus dem Chryseldis stammt. Wenn sie auch später in Innsbruck und Hall lebte, blieb das Oberland, seine Orte und Täler, in Chryseldis‘ Werk immer präsent. Die Eindrücke ihrer Kindheit und Jugend und die lebenslang starke Bindung zur Tiroler Bergwelt wurden zu Motiven ihrer Kunst. So beispielsweise die letzten Schneeflecken auf den Bergen – sie tauchen in ihrem Werk immer wieder auf. Meine fotografische Abneigung gegen ebendiese vermeintlich störenden Flecken musste ich im Verlauf dieses Auftrages überdenken und ablegen. Diese letzten Schneeflecken haben mir als wiederkehrendes Motiv von Chryseldis‘ Kunst ihre Schönheit offenbart.

Chryseldis, 1966

Wilfried-Kirschl-Werkverzeichnis

Detail aus Wilfried Kirschls Ölgemälde
Detail Ölgemälde Wilfired Kirschl

Einer der schönsten Aufträge, die mich in den letzten Jahren begleitet haben. Es ging um nichts weniger als die digitale Reproduktion einiger hundert Ölgemälde aus dem großartigen Schaffen des Tiroler Malers Wilfried Kirschl.

Beitragen konnten meine Fotografien letztendlich zu dem Buch „Raum Licht Volumen – Wilfried Kirschl – Das malerische Werk“. Der Band erschien 2020 im Tyrolia Verlag und wurde herausgegeben von Philipp Christoph Haas, Carl Kraus und Walter S. Methlagl.

Detail Ölgemälde Wilfired Kirschl

Kirschls oft monochrome, flächige Malerei erforderte eine etwas andere Art der Beleuchtung, als normalerweise bei Gemäldereproduktionen üblich. So entschieden wir uns für eine Mischung aus farbgebendem Auflicht und einem die Struktur betonenden Streiflicht. Mit jeder Begegnung faszinierten mich Kirschls Bilder noch mehr: der fotografische Detailblick auf den Farbauftrag, die beeindruckende Vielzahl an Farbtönen und -nuancen und die unermüdliche Genauigkeit des außergewöhnlichen Malers.

Aber auch der Blick auf das große Ganze, die Stadtansichten, die herrlichen Eindrücke von griechischen Inseln, das Spüren der Wärme und des Lichts machen diese Bilder zu einem Genuss. Entsprechend schwer fiel es mir, hier eine Auswahl an besonderen Motiven zu treffen. So habe ich einfach ein paar meiner etwa 400 Lieblingsbilder ausgesucht. Der Schwerpunkt liegt hier auf solchen, die fotografisch eine besonders vorsichtige Herangehensweise erforderten.

digital Reproduktion eines Ölgemäldes

Neben all dem Kunstgenuss war es ein ganz besonderes Erlebnis, so vielen FreundInnen und WeggefährtInnen des Malers zu begegnen. Die vielen Anekdoten aus seinem Alltag, von seinen Reisen und über seine exakte Arbeitsweise waren nicht nur professionell, sondern auch menschlich eine große Bereicherung. Wie schon eingangs geschrieben: einer der schönsten Aufträge meiner Karriere als Fotograf.